Konzert | Einschlafen im Theater | Zwischenraum
Einschlafen im Theater: das Denken gibt auf und öffnet sich einem Zwischenraum, in dem sich die Aktionen auf der Bühne mit Aktionen in der Erinnerung vermischen. Und wenn das Theater kein Theater, sondern ein Hotel ist, und wenn das Hotelbett kein Hotelbett, sondern ein Requisit ist und wenn es gar nicht Nacht ist, sondern einfach dunkel — wer schläft dann ein oder tut nur so?
Musiker und Performer Jacob Bussmann entwirft in seinem Hotelzimmer »Obscure Songs«, die am besten in der Horizontalen zu hören sind und sich in schlecht beleuchtete Gefilde vortasten.
»Panic Noon«
Mittag und Mitternacht sind astronomische Wendepunkte, die nicht spurlos an uns vorüber gehen: in der Trägheit des Mittagstiefs und der Unwägbarkeit der Nacht driften die Gedanken ab und das Verhältnis zur Welt ist ein weicheres/anderes. In der zeitspezifischen Konzertperformance »Panic Noon«, die Jacob Bussmann neben den »Obscure Songs« für das Schauspielhaus Hotel adaptieren wird, sind im mittäglich ausgestorbenen Hotel Dämonen hörbar, die vom Unbehagen singen, vom Überdruss und von dumpfer Beklommenheit.
Von und mit: Jacob Bussmann
Jacob Bussmann arbeitet als Musiker und Performer. Er studierte Klavier an der Musikhochschule Frankfurt/M und der Sibelius Akademie Helsinki sowie Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen. In Produktionsstrukturen der freien Szene kollaboriert er an theatralen, performativen und musikalischen Projekten. Für Stadttheater in Heidelberg, Karlsruhe, Marburg, Magdeburg und Dresden arrangierte er Liederabende, komponierte Bühnenmusik und ist als musikalischer Leiter tätig.